Decentralized Arts #35: Die Kunst der Photogrammetrie & Finanzdaten als Musik-NFTs
Wöchentlicher NFT- und Krypto-Kunst-Newsletter der BanklessDAO
Liebe Bankless Nation,
die Kunst der Fotografie gibt es nunmehr bereits seit ein paar Jahrhunderten und sowohl der technologische Fortschritt als auch die Vorstellungskraft der Fotograf*innen haben Bilder hervorgebracht, die zuvor nicht denkbar gewesen wären.
In dieser Ausgabe von Decentralized Arts untersuchen wir die Karriere des als kritisch betrachteten Fotografen Dimitri Daniloff und wie er Photogrammetrie benutzt, um 3D Modelle der Welt zu kreieren. Alpha Warnung: Diese digitalen Modelle sind die Genesis NFTs des Odyssey NFT Marktplatzes, der bald in die NFT Szene eintreten wird.
Außerdem erklärt unser DA Schreiber Kaf in dieser Ausgabe, wie das Projekt Degen Blues Daten aus den Ethereum Charts in Musik NFTs umwandelt. Schnall dich an, das wird richtig gut.
Willkommen zu Decentralized Arts.
Autor*innen: BanklessDAO Writers Guild (Grendel, Kouros, Kaf, nonsensetwice, Livethelifetv, Frank America)
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🌐 NFT News
Coinbase bringt die Beta Version ihres eigenen NFT Marktplatzes heraus
Sieben Monate nach der ersten Ankündigung hat Coinbase seinen NFT Marktplatz einer kleinen Gruppe von Beta Tester*innen, ihren Platz auf der Warteliste folgend, zugänglich gemacht.
Mitglieder auf der Whitelist können NFTs auf der Ethereum Blockchain mit jedem Self-Custody Wallet kaufen und verkaufen. Coinbase berechnet für eine gewisse Zeit keine Transaktionsgebühren, um den Handel zu incentivieren.
Es scheint auf der Plattform einen Social Media und Timeline orientierten Fokus zu geben. So sehen die Profile zum Beispiel wie auf Instagram aus.
Coinbase gab an, dass man weiterhin daran arbeite, einige fehlende, essentielle Features in den kommenden Monaten zum Marktplatz hinzuzufügen, sowie Minting, Drops und die Möglichkeit, NFTs mit deinem Coinbase Konto oder deiner Kreditkarte zu kaufen.
Index Coop bringt NFT Index Fund heraus
Der neue Index mit dem Namen “JPG” bietet dir einen einfachen Investmentzugang zu Blue Chip NFTs, wie CryptoPunks, Bored Ape Yacht Club, Meebits und Fidenzas, um nur einige zu nennen.
JPG ist aus fungiblen Versionen von NFTs zusammengesetzt, wie zum Beispiel, fraktionierten NFTs, NFT Liquiditäts Vaults, NFT Kuratierungs DAOs, NFT Währungen und Wrapped NFTs. Außerdem vergibt JPG Governance Rechte, um auf dem Token Protocol abzustimmen.
Außerdem hat Index Coop die “Collectoors NFT”-Kollektion kreiert. Dreißig dieser NFTs werden an Halter*innen des JPG-ETH Liquidity Provider geairdropped, wenn sie den LP Token in ihrem Account halten. Gültige LPs sind: Uni-V3-Pool und G-uni.
Klick hier für mehr Infos über den JPG-Index.
Nikes RTFKT Studios enthüllen die MNLTH NFTs
Die MNLTH NFTs wurden an Clone X und PodX Halter*innen im Februar geairdropped und das Design war eine mysteriöse Metallbox. Seitdem wird im Web3 über den Inhalt dieser Box spekuliert, bis die NFTs letzte Woche letztendlich enthüllt wurden: eine neue personalisierbare Nike Digital Sneaker Edition mit dem Namen CryptoKicks.
Dies ist das erste Mal, dass Nike NFTs auf Ethereum herausbringt. Die NFTs werden zum Zeitpunkt der ersten Veröffentlichung des Artikels mit einem Preis von 2,9 ETH gehandelt.
Dimitri Daniloff
von Livethelifetv
Als Sohn eines Bildhauers hat Dimitri Daniloff (1970) schon früh ein ganz besonderes Körpergefühl entwickelt. Seitdem hat er stets eine Verbindung von Textur und Materialität kultiviert. Fasziniert von den zahlreichen Möglichkeiten, die Technologie bietet, hat Daniloff zuerst mit 4x5 Fachkameras experimentiert und sich dann der digitalen Kunst zugewandt. Davon ausgehend begann er seine Bilder zu transformieren. Dimitri gestaltet heutzutage neue Szenen des alltäglichen Lebens, indem er Rohmaterialien mit realen Gegenständen kombiniert - dabei findet er immer die richtige Balance zwischen Authentizität und Fiktion. Seine Kampagne für PlayStation ist ein großartiges Beispiel seiner Spannung: Zusammengewürfelte, dekonstruierte Körper, die unsere Grenzen in Frage stellen.
Ein anderer Wendepunkt in seiner Karriere als kreativer Künstler war die Zusammenarbeit mit der Musikgruppe Daft Punk. Bei der Produktion des Virtual Girl Projektes (2008) integrierte er 3D Kreationen in seine bereits existierenden Bilder, als Vorschlag seiner eigenen Vision eines augmentierten menschlichen Wesens.
Ein paar Jahre später begann Dimitri Daniloff, sich auf Photogrammetrie zu fokussieren - ein Prozess, der daraus besteht, Maße mit Hilfe von Software in Raum und Gebäude zu nehmen und ein 3D Modell aus verschiedenen Blickwinkeln zu erschaffen. Durch die Integration dieser Technik in seine Arbeiten brachte er die virtuelle Welt mit der realen Welt zusammen. In Zusammenarbeit mit dem plastischen Künstler Tamal De Canela, L’humain illimité (Der unbegrenzte Mensch), schaffte er ein Projekt um einen virtuellen Charakter herum, aber immer noch verankert in der Realität. Befreit von seiner körperlichen Hülle, verschiebt das Subjekt - halb Mensch, halb Gött*in - die Grenzen eines 2D Bildes, Körpers, Gedanken.
In diesem undefinierten Raum- und Zeitgefüge hören Grenzen auf zu existieren und die Menschheit - und ihre Erweiterungen - finden ihre Unabhängigkeit.
Der moderne Prometheus trägt so viele Masken wie es Identitäten gibt. “Gib ihm eine Maske und er wird euch die Wahrheit sagen”, sagte Oscar Wilde einst ironisch. Äußerlichkeiten zwingen Dimitri Daniloff, die Fehler der Menschen in Frage zu stellen - was widersteht. In dieser Suche umgibt sich der Künstler mit anderen Spezialist*innen: Tänzer*innen, Architekt*innen, Dekorateur*innen oder auch Grafikdesigner*innen. Das Hervorheben der menschlichen Verletzlichkeit wird zu einem politischen Akt, dreht die Bühne um. Dimitri Daniloff ist mehr ein Bildhauer der Realität als ein plastischer Künstler.
Dimitri Daniloff im Interview
Du warst einer der ersten Künstler, die im Jahr 2001 von analog auf digital gewechselt haben, warum wolltest Du das Digitale schon so früh erkunden?
Nur zur Erinnerung, ich habe mit einer 4x5 Kamera angefangen. Das war mein erstes favorisiertes Format. Das Filmequipment war so teuer, dass man genau wissen musste, was man schießen wollte. Meine erste 3D Montage habe ich im Jahr 2000 gemacht. Das war eine Kampagne für MF Girbaud, bei dem ein Engel eine Art von futuristischen Da Vinci Flügeln trug. Die Flügel wurden wahrscheinlich mit AutoCAD gemacht, da es zu dieser Zeit einfach kein 3D gab, weder in der Fotografie, noch in der Werbung.
In 2002 wurde ich dann kontaktiert, um meine erste PS2 Kampagne zu machen. Das war der “Supermarkt” mit 100 Köpfen auf Regalen. Also habe ich angefangen, darüber nachzudenken, wie ich diese aufnahme technisch möglich machen konnte. die 4x5 Kamera war definitiv keine Option. Stell Dir vor, wie viele Filme man hätte verschießen müssen und dann einscannen und dann der Farbabgleich!! Unmöglich. Ich dachte einfach, digital ist die Antwort. Man kann so viel du willst schießen und farbabgleich ist kein Problem, alle bilder sind genau gleich. Das einzige Problem, das ich damals hatte, war die Bildgröße, 20M Pixel. Zu klein für einen Ausdruck von hoher Qualität. Ich habe also die Bilder in kleineren Ausschnitten geschossen und sie dann zusammengebracht, um eine große Leinwand zu erhalten. Digital zu nutzen gab mir die möglichkeit alle Köpfe einzeln zu schießen, passend zu jeder Perspektive und mit vielen Möglichkeiten für den Ausdruck. Ich konnte sicher sein den richtigen Schuss für das jeweilige Talent auf dem Bild zu haben. Es gab mir eine Menge Flexibilität.
Daft Punk
Ein Remix dieses ikonischen Bildes wurde von David Bowie während der London Music Week Awards 2014 in London auf seinem facebook Account gepostet. Magazine sagten damals, er habe den Daft Punk Helm getragen. In Wahrheit war das Bild Teil einer Serie, das Dimitri Daniloff mit Daft Punk für das Lemon Magazine geshootet hat. Bowie gab Dimitri nie die Credits für das Bild.
Was war Deine Reaktion, nachdem Du das erfahren hast?
Einige Leute kennen meine Arbeit. Ich bin seit mehr als zwanzig jahren dabei und habe viele Preise gewonnen. Ich war für ungefähr zehn jahre unter den Top 10 Werbefotografen, bin ein paar mal im Monat von New York nach Tokio nach Hong Kong oder LA geflogen. Aber ich war nie gut in Eigenwerbung. Ich war nie in Cannes und war kein PR Mensch. Ich hatte einen Deal mit meinem Agenten: eine Party im Jahr, mehr nicht. Ich war immer, und bin es immernoch, ziemlich entkoppelt. Ein Beispiel: Ich habe erst letztes Jahr herausgefunden, dass Bowie das Daft Punk Bild 2014, während der 2014 London Music Awards, benutzt hat. Ich fand es sehr schmeichelhaft, dass Leute meine Bilder überall verwenden, denn das heißt, dass sie ihnen gefallen, aber ich bin nicht damit einverstanden, dass Magazine dies ohne meine Zustimmung tun und mir dann nicht einmal die Credits geben.
Ist das der Grund, warum Du mit NFTs angefangen hast?
Einige bilder, die ich für die werbeindustrie gemacht habe, sind nun Teil der “Fond des Musées de France” und andere gehören zum Lerninhalt in Fotografieschulen. Trotzalledem kennen die Leute meine Arbeiten nicht, da ich mich nie um Kommunikation und Eigenwerbung gekümmert habe. Da kommen NFTs ins Spiel. als ich die bowie story gehört habe, habe ich entschieden, etwas zu unternehmen, da ich wollte, dass die Leute wissen, dass ich diese Bilder gemacht habe. Ein NFT war die Antwort, ein einzigartiger Beweis für Authentizität und Besitztum. Ich werde die gesamte Daft Punk Serie als NFTs minten.
Copyright inder Kunstwelt sind ein Problem und NFTs können das lösen. Außerdem glaube ich, dass die royalties im Second Market diesbezüglich eine Entwicklung darstellen, verglichen mit dem herkömmlichen Kunstmarkt auf dem Künstler*innen einen Prozentsatz des Verkaufs erhalten.
Was denkst Du über dieses neue Geschäftsmodell für Künstler*innen?
Lizenzgebühren sind ein Problem beim Gratis-Internet. Ich freue mich, dass Daft Punk Fans die Bilder auf ihren Webseiten verwenden, aber ich freue mich nicht, wenn Magazine wie Pitchfork oder Fact Mag meine Bilder ohne meinen Namen zu erwähnen veröffentlichen. Die Blockchain Technologie kann dabei helfen, mit der Rückverfolgbarkeit des Bildes. Das schafft auch eine Verbindung zu AI. Man kann sich eine AI vorstellen, die fähig ist, ein Bild zu erkennen und sicherzustellen, dass dieses bild nicht ohne -Zustimmung der autor*in genutzt wird. Außerdem sind Royalties auf dem Secondary Market eine große Verbesserung für Künstler*innen und ich hoffe, dass das Einfluss hat auf den physischen Kunstmarkt. Es gibt Künstler*innen eine Menge Kontrolle zurück: Künstler*innen sind in der Lage ihre eigenen Royalties autonom zu managen. Dies wird auch die Rolle der Galerien neu definieren.
Die dritte Dimension
Gehen wir zurück zu Deiner Kollaboration mit Daft Punk, was hat es bedeutet mit ihnen zusammenzuarbeiten? Und warum hast Du angefangen mit 3D Bildern in Deinen Arbeiten zu experimentieren? Wie ist “das Roboter Modell” zum Leben erweckt worden und wie hat dieses Experiment deine künstlerische Vision auf 3D Elemente in Deiner Arbeit beeinflusst?
Es war sehr aufregend mit Daft Punk zu arbeiten, vor allem für diese Projekt. Lemon Magazine kontaktierte mich und ließ mir völlig freie Hand. die einzige Einschränkung war das kleine Budget, das für die Bildproduktion zur Verfügung stand. Um Dir eine vorstellung davon zu geben, die ADs des Magazins mussten für ihren Flug von den USA nach Paris dreimal umsteigen, weil sie sich keinen Direktflug leisten konnten. Daft Punk war sehr offen für Vorschläge, also schlug ich meinen schwarzen, weiblichen Cyborg vor.
Ich wollte mit dem berühmten Model Debra Shaw arbeiten, ich hatte bereits in der Vergangenheit mit ihr für Style and Family Tune mit ihr gearbeitet und mochte sie gerne. Außerdem dachte ich, sie sei die perfekte Körperreferenz für meinen Cyborg. Um es in die richtige Perspektive zu setzen, 2007 hat so gut wie niemand mit 3D und Fotografie gearbeitet, da wir mit 80M Pixeln bei 300 DPI gearbeitet haben. Einige Produktionen haben 3D für Objekte genutzt, aber nicht für einen ganzen menschlichen Körper.
Das Model war für mich am Set, um die ganzen Interaktionen von Licht/Helme zu erfassen. Dann wurde sie aber komplett entfernt und in 3D wieder erschaffen, um all die mechanischen Teile hinzuzufügen.
Die Post-Produktion dauerte einen Monat für die vier Bilder. 3D war für mich ein einfacherer Weg, die Bilder zu machen, die ich im Kopf hatte. Immer eine Mischung von Realität und Surrealismus. Photoshop war zu der Zeit die Software, die von allen genutzt wurde, aber ich hatte ziemlich viele Einschränkungen in Bezug auf Perspektive und Lichtabgleich. Deshalb entschied ich mich bei dieser Serie 3D zu verwenden. Vor drei Jahren habe ich dann begonnen Photogrammetrie zu entdecken, da es die perfekte Mischung zwischen Fotografie und 3D ist. Ich kann alles auf der Welt scannen, egal unter welchen Lichtverhältnissen, es dann mit nach Hause nehmen und meine hybride Welt zwischen physisch und digital erschaffen.
Diese Technologie ist noch nicht perfekt (nicht sehr einfach anzuwenden) und hat viele Fehler, aber gerade das fasziniert mich. Denk nur an die ersten schwarz-weiß Fotografien oder an Polaroids: sie sind nicht perfekt, aber deshalb lieben wir sie jetzt. Wenn man sich in 10-20 Jahren meine ersten Photogrammetrie Portraits anschauen wird, wird man dasselbe Gefühl verspüren.
Ich mag es, mich in meiner Arbeit zu exponieren und mich herauszufordern, neue Ästhetiken zu erforschen. Ziel ist es keine neue technik anzuwenden, sondern neue Wege der Kreativität zu finden und neue Ästhetiken.
Freizügigkeit
Du bist auch für die Bilder für PlayStation bekannt, die vom Publikum geliebt wurden, aber für für die Sony Chefs zu freizügig/provokativ waren. Wie ist das Gleichgewicht zwischen künstlerischer Freiheit und kommerziellem Output? Ist das der Grund, warum Du Dich von kommerziellen Arbeiten zu mehr künstlerischer Freiheit und der Erkundung der Photogrammetrie bewegt hast, um Deine künstlerischen Grenzen weiter zu verschieben?
Wie vorhin gesagt, ich hatte zwanzig Jahre lang eine großartige Zeit in der Werbung, aber es ist wichtig zu verstehen, dass ich auch in dieser Zeit meine eigene Kunst gemacht habe. Und letzteres hat mich letztendlich auch in der Werbung erfolgreich gemacht. Als Künstler produziere ich nicht viel. Ich muss nachdenken, erkunden, testen und neue Dinge ausprobieren. Wie Jerry Saltz gesagt hat “Jede(r) Künstler*in, die gleichbleibend in seiner/ihrer Kunst ist, ist nicht ehrlich zu sich selbst.” Diese persönliche Vision wollen professionelle Werber*innen haben.
Freiheit in der Werbung ist relativ, da man ein Produkt verkaufen und eine spezielle Zielgruppe ansprechen muss. Ich habe mich letztendlich von der Werbung und der herkömmlichen Fotografie verabschiedet, da ich neue Wege finden musste, um mich selbst auszudrücken. Als ich 2015 nach Barcelona gezogen bin, habe ich mich einer Art Studio bzw. einem Kollektiv angeschlossen, wo ich interaktive Künstler*innen, 3D Künstler*innen, VR Kurator*innen und viele weitere spannende Persönlichkeiten getroffen habe und ich habe eine vollkommen neue Welt kennengelernt. Genau dahin wollte ich, um neue Ausdrucksmöglichkeiten mit der ganzen neuen Technologie zu erforschen. Letztendlich hat es mich mein Weg zur Werbung zurückgebracht, aber auf auf eine besondere Art, zum Beispiel ein VR Projekt für EDF oder ein animiertes GIF mit verschiedenen Künstler*innen für Lenovo.
In den letzten drei Jahren habe ich mich ausschließlich der Photogrammetrie gewidmet. Einerseits als kreatives Werkzeug und als Teil eines neuen Trends in digitaler Kunst, mit einer Ausstellung und Installation bei den Rencontres d’Arles (einem internationalen Fotografie und VR Festival). Andererseits habe ich eine Gesellschaft für photogrammetrische Dienstleistungen gegründet.
Photogrammetrie
Yves hat uns erzählt, das Ihr beide einen Auftrag von Olympus DAO habt, einzigartige NFTs zu kreieren, die auf 2000 Jahre alten Statuen basieren, kannst Du uns etwas mehr über das Projekt erzählen? Ist das die 4. Dimension, wenn Bewegung und Sound hinzukommen? Wir haben schon ein paar Teaser auf Twitter gesehen, die unsere Aufmerksamkeit erregt haben. Kannst Du uns ein bisschen mehr über den kreativen Prozess und den Ursprung dieser Statuen erzählen?
Daniloff_Olympus_Appolon Final V3 bei Vimeo
Photogrammetrie wird bald die Zukunft der Fotografie sein, aber auch ein einzigartiges Werkzeug, das erlaubt, jedes physische Gut in die digitale Welt mitzunehmen, indem ein digitaler Klon geschaffen wird. Die Technik besteht daraus, eine große Anzahl an Bildern eines Objektes zu machen, die Software kombiniert alle Bilder dann im Anschluss zu einem 3D Modell. Danach braucht es verschiedene Layer der Bereinigung und Adaptation, um es auf irgendeine 3D Software zu übertragen.
Daniloss_Olympus_Emperor_Final
Dies ist ein einzigartiges Projekt, bei dem ich das Glück habe mitzuarbeiten. Es ist eine Verbindung meiner Liebe zur Kunst, Photogrammetrie und der Verbindung physischer zur digitaler Kunst. Die Idee ist, die ursprüngliche griechische Kreation in die heutige Kunst zu überführen, in dem diese Originalstatuen in die digitale Welt übertragen werden.
Es ist ein Tribut an unsere Vorfahren, jedes einzelne NFT hat seinen Ursprung in diesen griechischen Statuen. Kunst ist Evolution. Die ursprüngliche Marmorstatue in die digitale Arbeit zu übertragen ist die Fusion des Physischen und des Digitalen. Es löst die Dualität zwischen “physisch” und “digital” auf. Alles ist ein und dieselbe Welt.
Mit der Unterstützung eines Antiquitätengeschäfts konnte ich auf eine Sammlung antiker römischer Statuen zugreifen, die mehr als 2000 Jahre alt ist. Die Idee war, mit griechischen Statuen zu arbeiten. Die meisten griechischen Statuen, die uns geläufig sind, sind jedoch eigentlich Nachbildungen aus römischeR Zeit. Also ging ich in den Laden und traf eine Auswahl von vier wunderbaren Exemplaren. Ich verbrachte zwei Tage damit, die Statuen zu scannen. Das war nicht einfach, denn einige waren wirklich schwer. Es war ein intensiver Moment, so nah dran zu sein und daran zu denken, dass sie mehr als 2000 Jahre alt sind. Ich dachte über die Bildhauer*Innen nach, die sie geschaffen hatten. Ich habe eine sehr enge Beziehung zur Bildhauerei, denn mein Vater war Bildhauer. Einer der Köpfe stammt von einer riesigen Marmorstatue, der Kopf ist über 70 cm hoch und wiegt bestimmtüber 200 kg. Als ich alle Bilder zusammen hatte, fing ich an, sie zu bearbeiten. Es dauerte ein paar Tage, bis ich die fetigen Scans sehen konnte. Die ersten Ergebnisse waren so erstaunlich, dass der Rohscan ohne Textur jedes Detail des Marmors zeigt. Du kannst die echte, pure Arbeit des Bildhauers/der Bildhauerin sehen. Ich dachte sogar, dass vielleicht jemand nicht nur die NFT, sondern auch die Originalstatue kaufen würde. Diese 3D-Modelle sind einzigartig, denn es gibt sie nur in meinem Archiv, niemand sonst wird sie haben, und das macht die Photogrammetrie so besonders. Ich kann meine eigenen Assets verwenden. Wenn du ein Photogrammetriemodell auf die Blockchain bringst, wird es einzigartig.
Kannst Du uns mehr darüber erzählen, warum Du Dich jetzt auf die Photogrammetrie konzentrierst und warum Du glaubst, dass sie die Fotobranche genauso stark verändern wird wie es die digitale Fotografie getan hat?
Die Photogrammetrie ist ein Game-Changer, weil sie allen 3D-Künstler*innen die Möglichkeit gibt, jedes Asset, das sie verwenden wollen, genau auszuwählen. Als ich die Serie mit Daft Punk gemacht habe, hätte ich für das Cyborg-Mädchen irgendeinen generischen 3D-Körper verwenden können, aber die Serie wäre ganz anders geworden: Das Mädchen wäre nicht so geheimnisvoll, so elegant gewesen. Mit der Photogrammetrie kannst du deine Freundin zur Heldin deines nächsten 3D-Stücks machen, und das macht es einzigartig, denn niemand sonst wird denselben Charakter besitzen. Wenn du ein generisches Gesicht oder einen generischen Körper nimmst, merkst du, dass sie generisch sind, ihnen fehlt die Persönlichkeit. Dasselbe gilt für Objekte. So wie ich es hier mit den Statuen mache, wähle ich sie aus, weil ich denke, dass sie einzigartig sind und das repräsentieren, was ich mir vorgestellt habe.
Und das ist nur die eine Seite der Photogrammetrie. Wenn du ein Produkt scannst und sein digitales Double daraus machst, kannst du Videos, Fotos, interaktive 3D und noch vieles mehr kreieren...
LIVETHELIFETV
Durch Deine Genesis-NFTs Bist du mit LiveTheLifeTV in Kontakt gekommen, richtig? Sind Deine Genesis-NFTs eine Möglichkeit, Deine IP/Urheberrechte zurückzugewinnen?
Ja, LTL war mein erster NFT-Fan. Wir haben uns durch meine Genesis-Serie mit Daft Punk kennengelernt. Eines Tages haben wir telefoniert und ich habe ihm die ganze Geschichte über die Bilder und die Photogrammetrie erklärt.
Kannst Du uns etwas mehr über die anfänglichen Gespräche über sein NFT-Marktplatz-Abenteuer 2017/2018 und seine Leidenschaft für DAOs und NFTs mit DeFi-Mechanics erzählen, aus denen sich eine tiefere Freundschaft und jetzt sogar eine Partnerschaft entwickelt hat?
Wir haben uns auf Anhieb verstanden. Er erzählte mir von seinen ersten Erfahrungen mit NFT-Plattformen und von seiner Vision, wie sich dies in Zukunft für Künstler*innen ändern könnte. An dieser Stelle wurde unsere Verbindung noch enger, als wir begannen, über das Potenzial des Urheberrechts zu sprechen, wenn NFTs als Eigentumsnachweis genutzt werden. Wir haben viel darüber diskutiert, ob ein NFT mit einem physischen Stück verbunden sein sollte. Das ist eine wichtige Frage. Einige Sammler*innen möchten unbedingt einen Druck an der Wand haben. Anderen ist das völlig egal. Außerdem stellt sich die Frage, wie man beim Verkauf eines physischen Stücks sicherstellen kann, welchen Wert es auf dem Sekundärmarkt haben wird. Liegt der Wert auf dem NFT oder dem physischen Stück? Das könnte auch für Künstler*innen, die zu niedrigeren Preisen verkaufen, das Aus bedeuten, da der Versand (mit Steuern) teurer sein könnte als die Kunst selbst, wenn sie nach Übersee verschickt wird. Wir stehen erst am Anfang, und es gibt noch so viele Dinge, die man tun kann.
Aus diesem Gespräch ist mir eine Idee gekommen, die ich mit LTL und einigen befreundeten Fotograf*innen teilen möchte, um ihr Feedback einzuholen. Wie wäre es, wenn ich mein Archiv mitsamt den Urheberrechten an eine DAO "teilen" würde, damit sie es für mich verwalten kann. Viele meiner Bilder sind Teil der Internetkultur und ich bin sicher, dass einige von euch sie schon gesehen haben.
Folge Odyssey auf Twitter, um auf dem Laufenden zu bleiben. Als Leser*in von Decentralized Arts der BanklessDAO kannst du über dieses Formular deine ETH-Adresse für die Genesis Pre-Mint Whitelist von Odyssey einreichen. Die Genesis Mint wird in den nächsten Tagen bekannt gegeben, also halte dich auf dem Laufenden.
DEGEN BLUES
EINEN TAG IN DER GESCHICHTE ETHEREUMS GEWONNEN
von Kaf
Es ist keine Überraschung, dass der Kryptomarkt volatiler ist als die traditionellen Märkte. Bitcoin und Ethereum haben jedoch höhere Renditen erzielt als jeder andere Vermögenswert in der Geschichte. Ethereum wurde 2013 für weniger als 1 US-Dollar eingeführt und steht heute bei 3072 USD. In dieser Zeit hat es viele Höhen und Tiefen erlebt, es lässt sich jedoch nicht leugnen, dass die Rendite beeindruckend ist.
Für diejenigen von uns, die wegen der Technologie hier sind, sind Preisschwankungen nicht das Wichtigste. Wir entdecken die Möglichkeiten, die uns die Blockchain bietet, und wir leben mit der Volatilität in dem Bewusstsein, dass wir noch ganz am Anfang stehen. Für viele ist der Anblick dieser Grafik wie Musik, die zu spielen beginnt, und wir glauben, dass es noch viel Musik zu spielen gibt!
Das Projekt, das wir vorstellen werden, ist Kunst, die es sonst nirgendwo gibt. Es kombiniert Musik, Code und natürliche Knappheit in einem NFT. Weißt du noch, als ETH 400 USD kostete? Nun, jetzt kannst du diese Erinnerung in deinem Wallet speichern.
DEGEN BLUES
Degen Blues ist eine datengesteuerte NFT-Musiksammlung, die dynamisch aus den Ethereum-Preisen generiert wird. Wenn die Ethereum-Preise steigen und fallen, geht der Rhythmus von Degen Blues weiter. Hör dir zum Beispiel diese Vorschau von Degen Blues #538 an:
Jedes Musikstück wird vollständig vom Code komponiert und synthetisiert, ohne menschliches Zutun. Jeden Tag um Mitternacht UTC wird ein neues NFT auf der Grundlage der Preisdaten des jeweiligen Tages erstellt. In diesem Moment wird es auch sofort auf degenblues.xyz zu minten sein.
Ermöglicht wird Degen Blues durch das dezentrale Orakelnetzwerk von Chainlink, das Preisdaten über die Chainlink Price Feeds bereitstellt. Der Smart Contract DegenFetcher führt eine binäre Suche in den Chainlink-Daten durch, um den richtigen Datumsbereich zu finden und gibt die relevanten Preisdaten in Intervallen gruppiert zurück, die dann in Arweave gespeichert werden.
Degen Blues #1 steht für den 6. Oktober 2020, aber der tägliche Verkauf begann mit der Veröffentlichung auf dem Mainnet am 4. April 2022. Anders als die meisten NFT-Sammlungen wird sich die Degen Blues Collection weiterentwickeln. Der Smart Contract wird auf unbestimmte Zeit NFTs mit einer festen Rate von einem pro Tag erzeugen.
Degen Blues wurde aus der Dynamik der NFT-Welt und dem Wunsch geboren, innovative Formen von Blockchain-nativer Kunst zu schaffen und ebnet den Weg für weitere Künstler*innen, die NFTs erstellen, die auf Veränderungen in der realen Welt reagieren.
Die Preisentwicklung von BTC und ETH zu beobachten, ist wie Musik zu hören. Manchmal ist es traurig, manchmal ist es fröhlich aber am Ende des Tages ist es Musik in unseren Ohren.
Einige der zukünftigen Möglichkeiten, die das Team mit Spannung erwartet, sind:
Musik, die auf anderen Token basiert
Neue Arten von On-Chain-Daten (Treibhausgaswerte, COVID-Genomdaten, etc.)
DAO zur Unterstützung datengesteuerter Kunst
Tiefer technischer Einblick
DAS TEAM
Andy Szybalski ist ein Creator, der in verschiedenen Medien wie Malerei, Kartografie, Solidity und Javascript arbeitet. Als Produktdesigner hat er Google Street View und Uber Eats mitgegründet. Als Künstler hat er Zoom-Hintergründe für Biden entworfen. Sein Lieblingsjazzlied ist Song For My Father (Horace Silver).
Stephen Chau ist ein Produktmanager und Unternehmer, der (zusammen mit Andy) Uber Eats und Google Street View mitgegründet hat. Sein Lieblingsjazzsong aller Zeiten ist Autumn Leaves (Cannonball Adderley & Miles Davis).
Fragen an die Gründer
Wir haben Andy Szybalski kontaktiert, der sich freundlicherweise bereit erklärt hat, uns ein paar Fragen zu beantworten.
Wie kamst du auf die Idee, Musik zu Ethereum-Preisen anzubieten?
Dieses Projekt entstand aus meinem Wunsch, Kunst zu schaffen, die sich "blockchain-nativ" anfühlt und auf der Grundlage von On-Chain-Daten auf Veränderungen in der Welt um sie herum reagiert. Als ich mir ansah, welche Daten auf der Chain verfügbar waren, stellte ich fest, dass es sich dabei meist um Preisfeeds handelte, die für DeFi-Anwendungen entwickelt wurden. Anstatt dagegen anzukämpfen, fand ich es lustig und ein bisschen subversiv, diese Datenfeeds, die für Finanzderivate gedacht waren, zu nehmen und sie für eine Art von Kunst zu verwenden.
Darüber hinaus war mein Leitgedanke, dass sich die Daten auf möglichst natürliche Weise und mit einem Minimum an menschlichem Eingriff ausdrücken sollten. Musik schien mir ein natürliches Medium für Daten zu sein, die sich im Laufe der Zeit verändern - denn was ist eine Melodie anderes als eine Tonhöhe, die sich im Laufe der Zeit erhöht oder verringert? Dieses Prinzip lag auch einigen der musikalischen Entscheidungen zugrunde: Jede Degen-Blues-Melodie besteht zum Beispiel aus 24 Noten, eine Note pro Stunde Daten.
Bist du ein Ethereum-Maximalist?
Ich denke, dass BTC, ETH und andere Chains alle unterschiedliche Ziele und Kompromisse widerspiegeln. Ich möchte nicht zum Tribalismus der einen oder anderen Chain beitragen. Ich bin auf der Seite derer, die HODLing und BUIDLing betreiben.
Was hat dich dazu bewogen, NFTs in Arweave statt in IPFS zu speichern?
Die Dauerhaftigkeit von Degen Blues hängt davon ab, dass die "Rendering Engine" weiterhin zugänglich ist - das ist ein ca. 500k großer Brocken aus JS/HTML/CSS, der die Audio- und Bilddaten synthetisiert. Ursprünglich wollte ich diese Rendering-Engine auf IPFS hosten, aber es besteht immer die Möglichkeit, dass die Daten in Zukunft gelöscht werden. Ich wollte den Käufer*innen von Degen Blues die Gewissheit geben, dass die Rendering-Engine auch in Zukunft dauerhaft zur Verfügung steht. Arweave hat mir diese Gewissheit für nur ein paar US-Dollar gegeben, und das war es mir wert.
Was hältst du von den 10k PFP-Sammlungen für generative Kunst?
Ich denke, die "generative" Komponente der meisten PFPs ist ziemlich minimal.
Generell halte ich es für sinnvoll, dass sich mit der Verlagerung des Lebens und der wichtigen Beziehungen der Menschen ins Internet auch die Art und Weise verändert hat, wie sie ihre Identität ausdrücken wollen. Ein PFP ist eine tolle Möglichkeit, sich auszudrücken.
Welche Ähnlichkeiten siehst du heute mit der Anfangszeit von Google?
In den Anfängen war das Internet nur zum Lesen da und die Interaktivität bestand hauptsächlich darin, von einer Seite zur nächsten zu navigieren. Doch mit der Zeit gelang es findigen Entwickler*innen, erstaunliche Erlebnisse in den Webbrowser zu hacken. Innovative Anwendungen stießen immer wieder an die Grenzen der Infrastruktur, und die neue Infrastruktur ermöglichte neue Anwendungen in einem positiven Kreislauf. Man denke nur an Wikis, das Schwenken und Zoomen in Google Maps oder die "Multiplayer"-Bearbeitung.
Ich glaube, wir befinden uns mit Web3 in einer ähnlichen Ära. Die Technologie gibt uns einige grundlegende Bausteine an die Hand, und die Entwickler*innen finden all die spannenden Dinge heraus, die man mit diesen Bausteinen machen kann.
Was hältst du von BanklessDAO?
BanklessDAO war eine meiner ersten Stationen im Web3, als ich die DAO-Landschaft kennenlernte. Es ist eine tolle Community. Sie ist ein faszinierendes Beispiel für eine neue Art von dezentraler, basisdemokratischer Organisation, die vor dem web3 nicht möglich war.
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