BanklessDE #8: Sicherheit im NFT-Ökosystem
Heute stellt uns Gastautor Vijay Pravin, der Gründer und CEO des Start-ups bitsCrunch seine Sicht auf die Sicherheitsproblematik im NFT-Ökosystem vor
Liebe Bankless Nation,
das Start-up bitsCrunch wurde 2021 in München unter deutsch-indischer Leitung gegründet. Die Zielsetzung von bitsCrunch ist es, NFTs sicherer zu machen. Vijay beschreibt uns die Hauptsicherheitsprobleme im NFT-Space, wie Wash-Trading und NFT-Diebstahl und wie diese mit Hilfe von Blockchainanalytik und künstlicher Intelligenz gelöst werden können. Das Unternehmen bitsCrunch stellt diese Tools bereit.
Zudem ist es für bitsCrunch ein wichtiges Anliegen, das Sicherheitsbewusstsein in der NFT Community zu stärken und unterstützt dies mit einem eigenen Discord- und Telegram Channel.
Sicherheit im NFT-Ökosystem
Gastautor: Vijay Pravin, Gründer und CEO von bitsCrunch
Die Eigentumsrechte an digitalen sowie realen Objekten sollen ergänzend zu Blockchain-Technologien durch Non Fungible Token, kurz NFTs genannt, revolutioniert werden. Zentrale Frage: Wie können Blockchain-Analytik und künstliche Intelligenz helfen, die Token vor Manipulation zu schützen und einen umfassenden Schutz vor Betrug sowie eine korrekte Wertermittlung gewährleisten?
Unser deutsch-indisches Unternehmen bitsCrunch aus München arbeitet seit 2021 daran, dieses Problem zu lösen. Das von Mastercard geförderte Start-up fungiert als Kontrollinstanz des NFT-Ökosystems und liefert mit seinen 22 Mitarbeitenden aussagekräftige Erkenntnisse über NFTs, die Unternehmen mit direkt verwertbarer Intelligenz versorgen. Das Leistungsportfolio hilft bei der Identifizierung von Wash-Trading, Asset-Fälschungen und der Ermittlung des echten Wertes digitaler Assets, die den NFT-Bereich schützen.
2021: Das Jahr des NFT-Booms
Das letzte Jahr könnte man als Zeitenwende für NFTs bezeichnen. Sieben Jahre nach der Einführung 2014 wurden immer mehr Menschen auf die Technologie aufmerksam. Das Konzept, das bis zu seinem Durchbruch 2021 weitgehend unbekannt war, hatte nun unter Technikbegeisterten, Kunstliebhaber*innen und Prominenten einen festen Platz gefunden. Und auch wenn der Hype inzwischen abgeklungen ist, gilt als sicher, dass sich NFTs langsam dem Mainstream annähern und richtig nützlich sind – was auch industriell zukünftig wohl spürbar sein wird. Denn auch in der Logistik, im Handel oder für die Sicherheit von Impf- und Reisepässen oder Smart Contracts lässt sich die Technik sehr gut nutzen.
Doch dass das Ökosystem des Web3 und NFTs – nicht nur inmitten des Hypes – völlig frei von kriminellen Aktivitäten sind, wäre eine ungenaue und schlichtweg falsche Behauptung. Auch Cyberkriminelle und andere böswillige Akteur*innen machen sich die NFT-Technologie zu eigen und nutzen sie zu ihrem illegalen Vorteil. Das kann durch Phishing-Betrug, Pump-and-Dump-Strategien, Geldwäsche und Wash-Trading geschehen. Besonders wenn der Markt unreguliert bleibt, drohen solche Aktionen gefährlich zu werden. Denn gerade in diesem Fall ist es für Betrüger*innen oder Hacker*innen leichter, Sicherheitslücken auszunutzen.
Wash-Trading und Diebstahl als Hauptproblem im NFT-Handel
Wash-Trades zur Marktmanipulation sind nicht nur in Deutschland, sondern EU-weit verboten. Bei einem Wash-Trade kauft und verkauft eine Investor*in gleichzeitig dasselbe Finanzinstrument. Bei NFTs dient das vor allem der Erhöhung des Handelsvolumens. Dadurch entsteht der Eindruck, dass das Finanzinstrument begehrter ist, als tatsächlich der Fall ist. Obwohl diese Praxis auf dem traditionellen Finanzmarkt als unrechtmäßigt gilt, ist die Erzeugung künstlicher Nachfrage im NFT-Bereich (leider) nach wie vor unreguliert. Die Folge: Kriminelle Händler*innen schieben digitale Kunstwerke hin und her, um den Preis in die Höhe zu treiben.
Neben dem Problem mit Wash-Trading gibt es zudem weitere kriminelle Aktivitäten im NFT-Ökosystem. So sind aktuell besonders Urheber*innen und Künstler*innen von NFT-Diebstahl betroffen. Bei ihren Fälschungen, Plagiaten oder Scams ahmen die Betrüger*innen ein bereits vorhandenes NFT ganz oder teilweise nach und verkaufen es anschließend als ihr eigenes Kunstwerk. OpenSea, der beliebteste Marktplatz für den Kauf und Verkauf von NFTs, berichtete hierzu erst kürzlich, dass fast 80 % der auf seiner Plattform geminteten NFTs gefälscht sind. Um dem entgegenzuwirken, hat die NFT-Plattform daher unter anderem seine "50-Punkte-Begrenzung" für kostenlose Minttools aufgehoben.
Kunst und NFT: ein Motor, der mehr Sicherheit benötigt
Gerade in der Kunst wurden Non-Fungible Token zurecht gehypt. Die aufstrebende Technologie unterstützt schließlich die Kreativwirtschaft in hohem Maße. Vor allem die Online-Kunst-Community, die zuvor oftmals wenig bis gar nichts mit ihrer Arbeit verdiente, kann für Kunstwerke nun gute Preise erzielen. Darüber hinaus haben die Kunstschaffenden die Möglichkeit, Lizenzgebühren zu erhalten, die es ihnen ermöglichen, jedes Mal, wenn ihre NFTs an einer Transaktion beteiligt sind, einen Prozentsatz des Umsatzes zu verdienen. Das heißt: Der Weiterverkauf wird für Künstler*innen lukrativ. Das ist besonders dann wichtig, wenn der Wert eines Kunstwerkes im Laufe der Zeit steigt.
NFTs ermöglichen es Künstler*innen somit, vom wahren Wert ihrer Werke zu profitieren - ohne Zwischenhändler*innen wie Kunstgalerien und Auktionen bezahlen zu müssen. Diese verlangen in der Regel einen hohen Anteil des Künstler*innengewinns als Gegenleistung für ihre Dienste. Solange es aber keine sicheren Lösungen gegen NFT-Betrug, wie die geschilderten Copycat-Täuschungen oder Wash-Trading gibt, werden Künstler*innen, Investor*innen und Marktplätze vor großen Herausforderungen stehen. Es ist bisher einfach zu leicht, die moderne NFT-Technologie auszunutzen. Da das NFT-Ökosystem bisher nicht unbedingt der sicherste Ort für Investitionen war, braucht es daher auf privater wie gewerblicher Seite gute und zuverlässige Schutzlösungen. Nicht nur Branchen-Beobachtungen und eigene Nachforschungen können verhindern, dass Anleger*innen auf Betrüger*innen hereinfallen. Auch Blockchain-Analytik und künstliche Intelligenz sind heute eine wertvolle Stütze, den akuten Problemen des NFT-Betrugs vorzubeugen und sie zu lösen, die von Unternehmen weiter vorangetrieben werden müssen.
Da Non-Fungible Token eine eigene Blockchain-Adresse haben, die von Entwickler*innen programmiert wurde, ist dies möglich. Die Blockchain-Adresse zeichnet wichtige Zentraldaten auf. Etwa Informationen zur Eigentümer*innen-Identität, die Anzahl der gesammelten NFTs, sowie Meta-Daten.
Dank dieser Transparenz und der Auswertung komplexer Datenquellen durch prädiktive Analysetools wird schlussendlich die Sicherheit eines NFTs gewährleistet. Hierdurch werden eine korrekte Wertermittlung und der umfassende Schutz vor Betrug gesichert. Die Blockchain-Adressen werden mit realen Identitäten verknüpft und stellen somit gleichzeitig ein Werkzeug bereit, dass für die Analyse zurückliegender Transaktionsaktivitäten dient. Der Handel kann durch die NFT-Analysewerkzeuge daher überwacht werden, Risiken bewertet und Untersuchungen durchgeführt werden – Marktplätze wie Rarible, Polygon und One/Off setzen auf solche Lösungen, wie bitsCrunch sie bietet.
Über bitsCrunch und NFT-Sicherheitstools
bitsCrunch ist ein weltweit führendes Datenanalyse-Unternehmen, das sich auf Multi-Chain-Insights für NFTs und digitale Assets spezialisiert hat. Das Unternehmen hat die Sicherheitsprobleme, mit denen die Branche kämpft, schon früh erkannt und gilt heute als Pionier bei der Entwicklung von Lösungen zur Bekämpfung von Wash-Trading, NFT-Fälschungen und überhöhten Preisen von digitalen Kunstwerken. Mit seinen Lösungen für Unternehmen und Verbraucher*innen bietet bitsCrunch eine forensische All-in-One-Lösung mit anpassbaren Risikomanagement-Tools, die NFT-Betrug aufdecken und detaillierte Analysen zu trendigen NFT-Projekten liefern.
Das Hauptprodukt von bitsCrunch ist Unleash NFTs, das detaillierte Analysen, Untersuchungen und Statistiken über das NFT-Ökosystem mit detaillierten Aufschlüsselungen beliebter und neuer NFT-Sammlungen bietet. Durch ein konfigurierbares Dashboard und ausführliche Marktberichte können bessere Investitionsentscheidungen getroffen werden. Neben Unleash NFTs bietet das Unternehmen auch anpassbare Lösungen wie Scour zur Erkennung von Wash-Trading, Liquify zur Schätzung des fairen Wertes von NFTs und Crunch DaVinci zur Identifizierung von gefälschten digitalen Kunstwerken an. Diese KI-basierten Lösungen verhindern, dass Käufer*innen in gefälschte NFTs investieren und ermöglichen so den Aufbau eines glaubwürdigen langfristigen Portfolios. Eine der Kerntechnologien, die das Unternehmen einsetzt, ist künstliche Intelligenz. Durch die Verbindung von KI mit der Blockchain-Technologie können Tech-Enthusiast*innen selbst die undurchsichtigsten Muster erkennen. Zudem wird den Nutzer*innen eine umfangreiche Datenvisualisierung angeboten.
Die alleinige Entwicklung von Lösungen für Verbraucher*innen und Institutionen kann das Problem jedoch nicht vollends lösen. Es ist wichtig, dass Käufer*innen selbst ein Problembewusstsein entwickeln. Es muss zusätzlich selbst recherchiert werden, bevor in die Materie oder das Web eingetaucht wird. Um auch dieses Problem zu bekämpfen, baut bitsCrunch eine Community auf, deren Hauptziel es ist, ein Bewusstsein hierfür zu entwickeln und die breitere Web3-Community über verschiedene Sicherheitsprobleme im NFT-Ökosystem aufzuklären. Die Community-Initiative von bitsCrunch war bisher erfolgreich: Das Unternehmen hat bisher mehr als 10.000 Discord-Mitglieder und mehr als 8.000 Telegram-Mitglieder.
Über Gast-Autor und CEO von bitsCrunch Vijay Pavin
Vijay Pravin hat in Chennai, Tamil Nadu, einen Bachelor-Abschluss in Ingenieurwissenschaften absolviert und anschließend einen Master-Abschluss in Elektrotechnik, Elektronik und Kommunikationstechnik an der Technischen Universität München erworben. Anschließend arbeitete er in renommierten Unternehmen wie Siemens Mobility, Volkswagen AG und Telefónica GmbH. Er sammelte hier mehr als neun Jahre lang umfangreiche Erfahrungen in den Bereichen Blockchain, Mobilität, Automobil und Telekommunikation.
Pravin ist nicht nur mehrfacher TEDx-Sprecher, sondern wurde in Indien auch als "Top 40 Data Scientists under 40" ausgezeichnet oder vom AI Time Journal in den Vereinigten Staaten als "20+ Inspiring Data Scientists to follow in 2020" nominiert. Dazu wurde er vom Passion Vista Magazine in Indien als "Top Men Leaders to look up to in 2021" ernannt. Seit seinem Vorstoß in den Web3-Bereich hat Pravin an mehreren Konferenzen und Veranstaltungen teilgenommen, darunter die renommierte NFT.NYC Conference 2022. Im September wird er an der SmartCon, einer von ChainLink veranstalteten Web3-Konferenz, als Sprecher teilnehmen und über kommende Entwicklungen bei Smart-Contract-Anwendungen und digitalen Vermögenswerten sprechen.
Mit dem Ziel, mehr Vertrauen und Transparenz im NFT-Ökosystem zu schaffen, arbeiten Pravin und die anderen Mitbegründer von bitsCrunch, Saravanan Jaichandaran, Ashok Varadharajan und Ajay Prashanth daran, aussagekräftige Einblicke zu bieten, die NFT-Investor*innen und -Sammler*innen mehr Genauigkeit und Zugänglichkeit bieten als je zuvor.
Keine Finanz- oder Steuerberatung. Dieser Newsletter dient ausschließlich der Aufklärung und ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Vermögenswerten oder zu finanziellen Entscheidungen. Dieser Newsletter ist keine Steuerberatung. Sprich immer mit deinem/deiner Steuerberater*in. Stell deine eigenen Nachforschungen an.