Augen auf bei (neuen) NFT-Projekten
Worauf du bei neuen NFT-Projekten achten solltest!
Liebe Bankless Nation,
wenn es um gute NFT-Projekte geht, sehen wir Dinge wie talentierte Kreative, innovative Mechanismen und lebendige Communities als wichtige Pluspunkte.
Doch was zeichnet schlechte NFT-Projekte aus?
Was sind die wichtigsten Anzeichen für Missstände, auf die man achten sollte?
Im Folgenden habe ich eine Liste mit mehr als einem Dutzend Warnhinweisen zusammengestellt, die du beachten solltest, wenn du dir neue NFT-Projekte ansiehst. Sie reichen von Nachlässigkeit bis hin zu offener Manipulation. Bleibt sicher da draußen...
-WMP
Eine Checkliste mit „Red Flags" bei NFTs
(Original vom 10.02.2022: NFT project red flags von BanklessHQ)
🚩 Unangemessene Mintpreise
Mit einer unendlichen Vielfalt an kreativen Möglichkeiten gibt es viel Spielraum bei der Frage, was "vernünftige" NFT-Mintpreise sind. Hier gibt es keine richtige Antwort. Wenn ein neues Team jedoch weitaus höhere Preise verlangt als seine Vorgänger*innen oder vergleichbare Projekte, deutet das darauf hin, dass es dem Team vor allem darum geht, sich möglichst viele deiner wertvollen ETH zu sichern.
🚩 Seltsame Aktivitäten in den sozialen Medien
Ein NFT-Projekt schickt dir aus heiterem Himmel eine DM, um dich auf seine bevorstehende Veröffentlichung aufmerksam zu machen, über die du ein paar Stunden zuvor einen Tweet gesehen hast. Jetzt klickst du auf das Profil der Kollektion und stellst fest, dass 1) keiner deiner Follower dem Projekt folgt und 2) es für ein neues Projekt ungewöhnlich viele Follower hat. Das sind alles Warnhinweise! Seriöse Projekte werben nicht über DMs um die Aufmerksamkeit von Einzelpersonen oder nutzen Web2-Werbung; sie erwecken ein organisches Interesse und müssen keine Follower*innen kaufen.
🚩 Künstlicher Floor-Preis
Bekommst du mit, wie die Initiator*innen eines Projekts über einen bestimmten NFT-Floorpreis diskutieren oder daran arbeiten, ihn zu halten? Dann lauf, und zwar ganz schnell. Sie haben verraten, dass sie nur einen finanziellen Plan verfolgen und wenig bis kein aufrichtiges Interesse an kulturellen Werten oder der Community haben. Diese Unaufrichtigkeit wird sich auf alle zukünftigen Probleme und Herausforderungen auswirken, also sei vorsichtig.
🚩 Ausfälliges Discord-Verhalten
Besonders besorgniserregend ist es, wenn ein NFT-Team Leute aus seinem Discord verbannt, weil sie vernünftige Fragen stellen. Du möchtest, dass die Projekte dir entgegenkommend und offen gegenüber auftreten, nicht aggresiv und geheimnisvoll. Es gibt keinen guten Grund für Teams, ihre Moderationsverantwortung zu missbrauchen.
🚩 Keine Audits
Audit-Berichte von Sicherheitsfirmen sind nicht perfekt, aber sie bieten einige grundlegende Sicherheitsüberprüfungen. Wenn du im Web3 aktiv bist, solltest du geprüfte DeFi- und NFT-Projekte nutzen, da ungeprüfte Infrastrukturen leichter missbraucht oder ausgenutzt werden können. Das Problem ist, dass faktisch alle Prüfungsgesellschaft in letzter Zeit mit der ständig wachsenden Nachfrage nicht mithalten können und es so zu längeren Wartezeiten für die jeweiligen Sicherheitschecks kommen kann. Da die Projekte teilweise jedoch nicht ewig warten wollen, gehen einige neue NFT-Projekte das Risiko ein, ihre Infrastruktur ungeprüft zu starten. Sei entsprechend vorsichtig bei solchen Projekten.
🚩 Schlechtes Code-Design
Ein Projekt, das schlecht entworfen wurde, kann zu Bugs, ineffizientem Gasverbrauch, ausnutzbaren Mints und vielem mehr führen. Schlechten Code zu erkennen ist für Neulinge und viele nicht-technische Expert*innen schwierig, deshalb ist es wichtig, den Leuten zu folgen, die es besser wissen, und von ihren Einschätzungen zu lernen.
🚩 Minderwertige Kunst
Wenn du auf ein Projekt mit Grafiken stößt, die aussehen, als wären sie in einer Stunde von einer Fiverr-Content-Farm ausgedacht und fertiggestellt worden, dann ist deine Vermutung unter Umständen sogar wahr. Wenn selbst das NFT-Team die eigenen Inhalte nicht wirklich ernst genommen hat, warum solltest du es dann tun? Und vergiss nicht, dass es eine große Kluft zwischen geschmackvoller/charmanter/parodistischer/schräger minimalistischer Arbeit und Kitsch gibt. Das kannst du selbst beurteilen, aber meiner Erfahrung nach ist es ziemlich offensichtlich, wo Projekte in diesem Spektrum liegen.
🚩 Allowlist-Plätze verkaufen
In letzter Zeit sehe ich immer öfter, dass NFT-Teams “Allowlist”-Plätze, also eine Art Gästeliste für den eigenen Minut, an ihre eigenen NFT-Starts verkaufen. Wow! Das ist schlicht und ergreifend Geldschneiderei, und ich persönlich kann mir nicht erklären, wie das zu rechtfertigen ist.
🚩 Zu viel versprechen
Behaupten die Macher*innen einer neuen NFT-Kollektion, dass ihre Arbeit "erstklassige Qualität" hat und der nächste Bored Ape Yacht Club werden wird? Reicht der Projektplan metaphorisch bis zum Mond oder behauptet er so ausgefallene Dinge wie, dass er buchstäblich der erste NFT-Marktplatz auf dem Mond sein wird? Vermeide die die leeren Worte der reinen Rhetoriker*innen.
🚩 Völlig anonymes Team
Ein völlig anonymes Team zu haben, ist nicht per se problematisch. Die Menschen haben ein Recht auf Privatsphäre, und in vielen Fällen spricht die Qualität der Projekte, der Codebases usw. für sich selbst. Im schlimmsten Fall können völlig anonyme Teams jedoch ernsthaften Schaden anrichten, wie z. B. die Unterschlagung von Liquidität, und können dann kaum oder gar nicht zur Rechenschaft gezogen werden.
🚩 Fehlender Track Record
NFT-Projekte, die keine erfahrenen NFT-Veteran*innen im Team haben, werden eher scheitern als Teams, die auch nur eine/einen erfahrenen NFT-Anwender*in haben.
🚩 Unverifiziert auf Etherscan
Die Verifizierung deines Codes durch Etherscan garantiert der Öffentlichkeit, dass er auf Ethereum so funktioniert, wie er soll. Wenn du ungeprüfte Smart Contracts verwendest, hast du diese grundlegende Leistungsgarantie nicht. Das ist also etwas, worauf du bei deinen NFT-Aktivitäten unbedingt achten solltest. Du kannst zum Beispiel sehen, dass der Cool Pets Smart Contract verifiziert ist, weil er mit einem Häkchen versehen ist. Sei vorsichtig mit Projekten, die nicht in gleicher Weise markiert sind.
🚩 Schlechte Verteilung des Eigentums
Nehmen wir an, ein 10k PFP-Projekt fällt dir ins Auge, aber dann schaust du dir die OpenSea-Sammlungsseite an und stellst fest, dass die NFTs des Projekts auf ein paar hundert Personen verteilt sind. Das ist eine irrsinnige Eigentumskonzentration und bedeutet, dass alle diese Leute großen Einfluss auf den Markt der Kollektion haben können.
Fazit
Einige der oben beschriebenen Warnsignale sollten automatisch zum Ausschlusskriterium werden, z.B. missbräuchliches Discord-Verhalten. Andere, wie z. B. völlig anonyme Teams, haben zwar nicht immer Konsequenzen, sind aber zumindest erwähnenswert. Gewöhne dir an, diese Warnhinweise zu erkennen, damit du deine NFT-Aktivitäten geschickter steuern kannst.
Autorenbiografie
William M. Peaster ist ein professioneller Autor und Gründer von Metaversal - einem Bankless-Newsletter, der sich auf das Aufkommen von NFTs in der Kryptowirtschaft konzentriert. In letzter Zeit hat er auch Inhalte für Bankless, DeFi Pulse, JPG und viele weitere Publikationen beigesteuert!